Die Boris-Nemtsov-Stiftung für die Freiheit wurde im November 2015 in Deutschland gegründet.
Ihre Aufgabe ist es, das liberale Erbe des russischen Politikers Boris Nemtsov zu bewahren, der im Februar 2015 in Moskau ermordet wurde.
Unsere Ziele sind der Erhalt und die Entwicklung des Humankapitals sowie die Förderung von Freiheit, Bildung und der Vision von Boris Nemtsov, dass Russland ein Teil Europas ist.
Wir organisieren verschiedene Bildungsprogramme, unterstützen russischsprachige unabhängige Medien und bieten Stipendien für Journalisten, Aktivisten, Forscher und Menschenrechtsaktivisten sowie für Studenten, die ihre Ausbildung in Russland und der Ukraine nicht fortsetzen können. Im Jahr 2023 wurde an der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität der zweijährige russischsprachige Masterstudiengang „Russian Studies – Boris Nemtsov Educational Program“ akkreditiert.
Jedes Jahr verleiht die Stiftung den Boris-Nemtsov-Preis an eine Person, die außergewöhnlichen Mut im Kampf für Demokratie und Freiheit bewiesen hat.
BORIS NEMTSOV
Boris Nemtsov war ein russischer Oppositionspolitiker, der 2015 in Moskau ermordet wurde. Der studierte Physiker wurde in den 1980er Jahren als Umweltaktivist bekannt. In den 1990er Jahren bekleidete Nemtsov unter dem ersten Präsidenten Russlands, Boris Jelzin, hohe Positionen in der Regierung.
In den 2000er Jahren wurde Boris Nemtsov zu einem der einflussreichsten politischen Gegner von Wladimir Putin. Er verfasste Berichte zur Korruptionsbekämpfung, in denen er die umfassende Korruption in den russischen Eliten aufdeckte.
Nemtsov war einer der wenigen russischen Politiker, die die Annexion der Krim im März 2014 und den anschließenden Krieg im Donbass öffentlich verurteilten. Er war einer der Anführer von Anti-Kriegs-Kundgebungen in Moskau, die Tausende von Menschen anzogen. In den letzten Monaten seines Lebens arbeitete Nemtsov an einem Bericht mit dem Titel „Putin.War„, der nach seinem Tod veröffentlicht wurde.
Am 27. Februar 2015 wurde Nemtsov im Zentrum von Moskau erschossen. Dieser Mord ist zu einem der ungeheuerlichsten politischen Morde im modernen Russland geworden. Bislang konnte die offizielle russische Strafermittlung zwei zentrale Fragen nicht beantworten: wer den Mord an Nemtsov organisiert hat und was das Motiv war. Die internationale Gemeinschaft erkennt jedoch den Mord an Boris Nemtsov als politisch motiviert an und hat die russischen Behörden aufgefordert, für eine vollständige und transparente Untersuchung zu sorgen.
GESELLSCHAFTSVERTRAG
Gemäß ihrer Satzung führt die Stiftung Projekte
in den folgenden Bereichen durch:
Aufklärungund Informationsfreiheit
Förderung der pro-demokratischen Russen und ihrer Agenden im europäischen Diskurs und Würdigung der europäischen Werte
Russisch-deutscher zivilgesellschaftlicher Dialog
Bildung und Berufsausbildung
Gedenken an Boris Nemtsov
WERTEN
Im Jahr 2007 veröffentlichte Boris Nemtsov sein Buch „Bekenntnisse eines Rebellen„. Im Vorwort erläuterte er seine Gründe für den Wiedereintritt in die Politik als Führer der Opposition gegen Wladimir Putin. Nemtsov erkannte, dass sich das politische Klima in Russland rapide verschlechterte und die Menschenrechte verletzt wurden. Außerdem schrieb er, dass die Achtung der individuellen Freiheiten und Rechte sowie die Erhaltung und Entwicklung des Humankapitals die wichtigsten Säulen eines modernen demokratischen Staates seien. Aus diesem Grund konzentriert sich die Boris Nemtsov Stiftung in erster Linie auf die geisteswissenschaftliche Bildung, die für eine nachhaltige Demokratie von grundlegender Bedeutung ist.
