„1917-2017“: Ausstellung

17.10.2017

Das Boris Nemtsov Forum stellt die internationale Ausstellung „1917-2017“ aus. Gezeigt wird ein Teil des Projekts des Kurators Sergey Serov. Er hatte Designer aus der ganzen Welt dazu aufgerufen, mithilfe der „rauhen Sprache des Plakats“ (Wladimir Majakowski) persönlich die Ereignisse in Russland vor 100 Jahren zu bewerten. Konzeptionell wurde der Inhalt im Aufruf so neutral wie möglich nur mit den zwei Jahreszahlen angedeutet: 1917-2017. Jeder Teilnehmer sollte selbst entschieden, auf welche Weise er das Ereignis interpretieren wollte. Die einzige graphische Bedingung war die Farbskala – Rot, Schwarz und Weiß.

Mehr als zweitausend Plakate waren aus 50 Ländern eingegangen, um am Projekt teilzunehmen. Wie sich herausstellte, empfand die Mehrheit der Autoren Negatives: die Revolution wurde auch den Plakaten zumeist mit Gewalt, Lüge, Leid und Tod verknüpft, und der Führer der Weltrevolution Wladimir Lenin als Verbrecher und Monster dargestellt. Es ist deutlich, dass die meisten Plakate die kommunistische Utopie und die totalitäre sowjetische Vergangenheit verurteilen. Wenn ein Plakat den Zeitgeist in einer zusammengefassten und lakonischen Form ausdrückt, so macht das Projekt anschaulich, dass im 21. Jahrhundert keine Rückkehr zu den Ideen des vorigen Jahrhunderts, die die Welt erschütterten, möglich scheint.

In der Ausstellung in Berlin werden 50 Werke aus 17 Ländern gezeigt, die von einer Jury ausgewählt wurden, bestehend aus: Dmitry Vrubel (Russland-Deutschland), Marat Gelman (Russland-Montenegro), Zhanna Nemtsova (Russland-Deutschland), Sergey Serov (Russland) und Julius von Freytag-Loringhoven (Deutschland).

An der Ausstellung nehmen die folgende Autoren teil: Katie Alberts (Canada), Carlos Andrade (Portugal), Peter Bankov (Russland-Czech Republik), Ivan Bravin-Rogov (Russland), Sergei Bulkin (Russland), Fabienne Burri, C2F Studio (die Schweiz), Alexander Vasin (Russland), Oleg Veklenko (Ukraine), Oksana Vishtak (Russland), Lev Vyaznikov (Russland), Baruch Gorkin (USA), Joanna Górska (Polen), Alexandra Danilova (Russland), Kamil Zaynetdinov (Russland), Ryszard Kajzer (Polen), Sergey Kashin (Russland), Damian Klaczkiewicz (Polen), Alain Le Quernec (France), Nikolaj Kolomiets, Alcofribas group (Ukraine), Artem Kruglyak (Russland), Yossi Lemel (Israel), Ksenia Lustikova (Russland), Maria Markelova (Ukraine), Pavel Matyazh (Ukraine), Stefan Mijić (Bosnia and Herzegovina), Evgenia Mikheeva (Russland), Ekaterina Nikolaenko (Russland), Inna Novikova (Russland), István Orosz (Ungarn), Nikita Panin (Belorussland), Anton Reznikov, Alcofribas group (Ukraine), Phil Risbeck (die USA), Cybu Richli, C2F Studio (die Schweiz), Yuri Romanov (Russland), Tatiana Safonova (Russland), Olga Severina (die USA), Jerzy Skakun (Polen), Eugeniusz Skorwider (Polen),Elmer Sosa (Mexico), Kirill Sukhanov (Russland), David Tartakover (Israel), Elena Tereshchenko (Russland), Shelby Taylor (Neuseeland), Borys Filonenko, Alcofribas group (Ukraine), Eduard Khayrutdinov (Russland), Andrej Hascak (Slowakei), Danil Shtangeev, Alcofribas group (Ukraine), Slobodan Štetić (Serbien), Nikolay Shtok (Russland), Tim Yarzhombek (Russland).

Die Ausstellung „1917-2017“ in Berlin wird von der Boris-Nemtsov-Stiftung und von der Friedrich-Naumann-Stiftung organisiert. An der Vorbereitung der Ausstellung haben sich Ewgeniya Belskaya (Russland-Montenegro), Marat Gelman (Russland-Montenegro) und Olga Shorina (Russland-Deutschland) beteiligt. Der Kurator ist Sergey Serov. Die Ausstellung ist Teil des Programms der Moskauer Biennale für graphisches Design „Die goldene Biene 13”.